Montag, 4. Juli 2016

Episode aus dem Leben mit einem Soziopathen

Wir lebten schon ein, zwei Jahre zusammen. Zuerst bin ich in seine Stadt gezogen, wie im Triumphzug, hat er meinen Umzug zusammen mit seinen Leuten (seinen nützlichen Idioten, die er Freunde nennt) gemanaget. Übrigens im Kontrast dazu, als es Jahre später (nach seinem ganzen Psychoterror) beendet war: Er war nachdem er gemerkt hat, dass ich beginne ihn zu durchschauen, sehr schnell ausgezogen. Es dauerte mal eine Woche. Er hat mir nicht mitgeteilt wohin(Wochen später stellte sich heraus, dass er nur ein paar Häuser weiter weg wohnte).

Er war einfach weg und erzählte allen Leuten, dass ich ja nicht mit ihm reden würde. Wiedermal eine totale Verdrehung der Tatsachen. Klar, bin ich ihm nicht hinterher gerannt. Ich war ein psychisches und körperliches Wrack, dass seine Einzelteile nicht finden konnte und plötzlich vollkommen isoliert und ohne eigene Freunde in der gemeinsamen Wohnung saß und sich überlegen musste, wie es weiter geht. Und der Schmerz in meinem Bauch war höllisch. Und die Wut, eine Wut wie ich sie noch nie empfunden habe, quirlte in diesem Schmerz wie eine Betonmischmaschine. Ich war gelähmt und verstört. Während es ihm saugut ging und er voller Energie mit einem beschwingten Gang und dem charmantesten Lächeln durch die Gegend lief und sich einen Dreck um mich scherte. Aber seine "Freunde" unterstützten ihn und glaubten ihm jedes seiner Worte...

Ein Jahr nach dem Zusammenzug habe ich mir in seiner Stadt eine Arbeit gesucht und gefunden. Im Unternehmen gibt es jedes Jahr ein Sommerfest im Garten, zu dem auch die Partner und Kinder eingeladen sind. Und ich war so glücklich mit meinem Traummann und bat ihn auch dabei zu sein. Er hatte keine große Lust. Bis ich erwähnte das wir auch Antiquitäten dort haben. Er ist Händler mit solchem Zeug. Er stimmte zu. Ich freute mich wie verrückt mit meinem Mann dort hingehenn zu können.

Das Sommerfest beginnt immer am späten Nachmittag. Er kam also mit seine Transporter angefahren. Ich holte ihn am Eingang ab. Und war etwas enttäuscht. Er hatte seine ältesten Klamotten an. Aber egal - er war doch wegen mir gekommen!

Dann gingen wir rein zu meinen Arbeitskollegen. Er ging großspurig mit ausgestreckter Hand und einem charmanten Lächeln auf einen der Chefs zu und sagte: "Hallo, ich bin der G.!"
Es war mir etwas unangenehm. Heute weiss ich warum. Welcher Mensch geht zu einer Veranstaltung seines Partners in einem hierarchischen Bürojob und begrüßt die Chefs dort mit solchen Worten?

Dann führte ich ihn durch die Räume und zeigte ihm mein Büro und alles andere. Ich zeigte ihm dabei auch die Antiquitäten. Er betrachtete sie geringschätzig, da war wohl nix für ihn dabei. Nach kurzer Zeit überredete er mich mit ihm eine Zigarette rauchen zu gehen. Es war das einzige Mal, dass ich in meinem Unternehmen geraucht habe. Er säuselte mich in der Raucherkabine ein bischen zu, während unten das Fest stattfand.

Er hatte keine Lust mehr zu bleiben. Und so verließen wir - ich ziemlich enttäuscht - dann auch das Gebäude und fuhren nach Hause. Wir waren gerade mal eine Stunde dort.

Heute weiss ich: Er hat dass alles mit Absicht so gemacht. Er hat sich mit Absicht die schäbigsten Klamotten angezogen. Er hat mit Absicht den Chef so unangebracht begrüßt. Mit seinen Kunden, in seinem Laden weiss er sehr wohl welcher Umgangston angebracht ist. Er hatte überhaupt kein Interesse an  meiner Arbeit, mein Umgebung dort. Er hatte sich mit Absicht von seiner schlechtestens Seite präsentiert. Um mich zu ärgern. Um mich zu blamieren. Um mir zu zeigen, dass alles was ich tue und überhaupt mein Leben vollkommen belanglos ist.

Es war eine bösartige Aktion, die nur darauf abzielte mir bewusst und niedertächtig zu schaden und wehzutun. Er wollte mich enttäuschen und mir die Freude daran verderben, mit ihm -meinem Partner!- dieses Ereignis in meinem Leben zu teilen!

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